Oh – soll das ein Buch sein…?
Doch, doch – ist es! Macht euch locker und vergeßt alles was ihr gelernt habt. Es ist ein lustiges Konzept, welches die drei Typen (sie nennen sich selbst so) hier anbieten – und es nennt sich schlicht FERNBUCH. Man braucht auch gar nicht erst zu suchen nach Bildunterschriften oder Inhaltsverzeichnis… dieses Buch hält sich konsequent an keine Konventionen.
Also, worum gehts: Drei Typen fahren ans Schwarze Meer und drumrum. Alle Fotos wurden mit einer Minikamera gemacht, die Texte auf dem Handy geschrieben. Tagebuchartige Sätze und Stichpunkte, auch Dinge die man als Leser nicht versteht, gar nicht verstehen muß. ENDE.
Vielleicht kann man es am ehesten so beschreiben: Man bekommt die Reise nicht erzählt, sondern hat stattdessen die Möglichkeit – wie ein Voyeur – auf dem Handy des Reisenden herumzuklicken und sich an den Fetzen zu ergötzen, die man dabei zu sehen bekommt. Und nun, was soll man damit? Genau das fragte ich mich auch… Die drei Typen haben dieses „Liederliche“, dieses Fetzenhaftige höchst sorgfältig (!) zu einem Buchkonzept gemacht und in nur 20facher (!) Auflage gedruckt (verkaufen wollen die offenbar auch nicht). Und nachdem ich das Buch in den Händen haben durfte, wollte ich es nicht mehr hergeben. Warum bloß??? Warum habe ich das Bedürfnis dieses Ding zu behalten? Dieses Buch enthält Null-Belehrung, Null-Empfehlung und Null-Erklärung – es ist pure Lebenslust die da auf den Voyeur (auf mich) überschwappt. Warum sitze ich eigentlich noch hier – erzähle anderen über Reisen anderer Typen… – ich habe doch auch ein Rad – und bis zum Schwarzen Meer scheint es ein Kinderspiel zu sein… (Maxi Kutschera , September 2015)
(24×13,5cm, 23mm dick, farbig)
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